Überbauung Areal
Mythenquai, Zürich
Selektiver Studienauftrag
2-stufig, 1. Rang
Das Grundstück liegt in privilegierter Lage im südseitigen Aufschüttungsgebiet der Seeanlage in Wollishofen, die sich vom Bürkliplatz bis etwa zum Campingplatz erstreckt. Dabei erfährt die Zone zwischen der Bahnlinie und dem Mythenquai, die als starke Zäsur zu den städtischen Strukturen Wollishofens wahrgenommen werden, in ihrer linearen Entwicklung von der Innenstadt zur Stadtgrenze zahlreiche sequenzartige Episoden, die sich räumlich, typologisch und im Erlebnischarakter stark unterscheiden.
In seiner Durchbildung erscheint das Gebäude als Stadthaus mit einer spezifischen Charakterisierung. Dabei spielen die Staffelungen im Grundriss und Rücksprünge in der Silhouette eine wesentliche Rolle und tragen zu einer objekthaften Setzung bei, unterstützt durch die städtebaulich motivierten Kopfbildungen. Diese Gliederungsmassnahmen bewirken die städtebaulich erwünschten Verbindungen und Bezüge zum See. Die intensiv begrünten Terrassen im ersten Obergeschoss und in den Dachgeschossen schaffen als Dachgärten Bezüge zum Landschaftsraum und verstärken die gestaffelte Wirkung des Gebäudes. Das Erdgeschoss wird allseitig als öffentliche Zone verstanden und verfügt aufgrund der unterschiedlichen Randbedingungen über differenzierte Eigenschaften. Zum Mythenquai hin entwickelt sich eine Öffentlichkeit, die auf die Mobilität konzentriert ist. Mit dem Autohaus, der Tankstelle mit Shop und den Gewerbenutzungen ist diese Seite dem Auto mit seinen Vorzügen der Flexibilität und Schnelligkeit gewidmet. Die Seeseite mit ihren Flanierqualitäten gehört den Fussgängern und dem Langsamverkehr. Hier entsteht eine Ladenfront mit Angeboten der Freizeit und Mobilität. Die Vorzone vor den Läden und Wohnungseingängen lädt zum Verweilen ein und fördert soziale Kontakte. Die Bachstrasse nimmt die Zufahrt zur Werkstatt und zur Tiefgarage auf und bildet die Adresse zu einem der fünf Hauseingänge. Die nördliche Verbindung der Strasse zur Seeseite ist eine Mischzone mit Aufenthaltscharakter und utilitären Nutzungen wie der Versorgung der Tankstelle. Die Wohnungen etablieren mit zwei Durchgängen Adressen zur Strasse hin. Vier Eingangshallen sind doppelt vom Mythenquai und der Seeseite her erschlossen.
Bauträgerschaft:
Karmon AG, Zürich
Architektur:
von Ballmoos Krucker Architekten, Zürich
Landschaftsarchitektur:
mavo Landschaften, Zürich
Bauingenieur:
dsp Ingenieure & Planer AG, Greifensee