- Bauherrschaft Bundesamt für Strassen ASTRA
- Planungsteam IG AmGö, Bearbeitung der Kunstbauten durch dsp
- Leistungen Phasen 31 - 53
- Bearbeitung 2017 - 2023
- Kenndaten Erdbebenertüchtigung 4-feldrige Spannbetonbrücken mit Gesamtlängen von je 180 m (35 m - 70 m - 40 m - 35 m), Hohlkastenquerschnitte mit Trägerhöhe 3.00 m, monolithische Verbindung zu schlanken Pfeilern, Horizontalhalterung in Längsrichtung an Widerlager Süd
Im Rahmen des Erhaltungsprojekts «EP Amsteg - Göschenen» wurden die beiden Brücken Reuss Wattingen (eine unabhängige Brücke je Fahrtrichtung) zur Erfüllung der Anforderungen an die Bauwerks- klasse III (BWK III) hinsichtlich Erdbeben ertüchtigt.
Bei der Brücke in Fahrtrichtung Nord (FBNO) wurde die Horizontallagerung in Brückenlängsrichtung am Widerlager Süd umgebaut und mit Stahldornen verstärkt. Im Erdbebenfall verformen sich diese plastisch, wodurch die im Widerlager abzutragenden Kräfte reduziert werden. Gleichzeitig werden die auftretenden Verschiebungen auf ein Mass beschränkt, welches den sicheren Betrieb nach einem Erdbebenereignis zulässt (Anforderung an Gebrauchstauglichkeit BWK III).
Die Pfeiler der Brücke in Fahrtrichtung Süd (FBSU) wurden vor rund 20 Jahren im Rahmen eines Umbaus für Lawineneinwirkungen so stark versteift, dass das Konzept mit «duktilem» Horizontallager analog zur Brücke FBNO nicht möglich ist. Deshalb wurde der Brückenträger fest im Widerlager Süd verankert, was grosse Bemessungskräfte im Erdbebenfall und einen sehr grossen Verankerungskörper im Widerlager zur Folge hat.
Bei beiden Brücken waren umfangreiche Verstärkungen in den Widerlagerkammern sowie in den Brückenträgern zur Krafteinleitung erforderlich. Für das «duktile» Lager der Brücke FBNO waren zudem spezielle Anforderungen an den Stahl notwendig (Duktilität, oberer Grenzwert für Fliessgrenze).