- Bauherrschaft Stiftung Abendrot, Basel
- Architektur gadolaringli architekten fh sia, Zürich
- Leistungen Phasen 31-53
- Bearbeitung 2014-2018
- Baukosten CHF 15 Mio.
- Kenndaten Umbau, Stahlbeton, Stahlbau, Risikoanalyse Bahnanprall
Die Hallen 189 und 191 am Lagerplatz in Winterthur wurden in den 1940er Jahren durch die Sulzer AG als Schwachgaserzeugungsanlage erbaut und ab 1962 umgenutzt für die Kesselherstellung. Nachdem die Sulzer AG die Produktion stillgelegt hatte, wurde das Gebäude 2003 ein erstes Mal sanft umgebaut und danach durch das Zentrum für Produkt- und Prozessentwicklung der ZHAW genutzt. 2018 wurde ein umfassender Umbau der Hallen 189 und 191 fertiggestellt und die Gebäude werden seither durch das Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen der ZHAW benutzt. Die Hallen beherbergen nun Schulungsräume, Büros, Werkstätten und eine Cafeteria.
Der bestehende Baukörper wurde ursprünglich als filigrane Stahlbetonskelettkonstruktion erstellt und wies vier Geschosse auf. Aufgrund des überhohen Erd-und Trichtergeschosses (2. OG) sind die Gebäude dennoch ca. 25 m hoch.
Der realisierte Umbau hat im Bereich der überhohen Geschosse Zwischendecken in Betonbauweise ergänzt. Die bestehende Decke über dem 2. OG wurde durch das Einbringen eines Überbetons ertüchtigt, wobei eingebohrte Schubdübel den Verbund zwischen der bestehenden und der neuen Betonschicht gewährleisten. Die Decke über dem 3. OG wurde mittels unterhalb der bestehenden Decke angeordneten Stahlträgern verstärkt. Um im Geschoss oberhalb der vorhandenen Trichter aus Beton eine durchgehende Decke zu erhalten, wurden die Trichter mittels einer neuen Blechverbunddecke abgeschlossen.
Die bestehenden Betonwände waren mit 10 cm Stärke sehr filigran ausgebildet und erfüllten daher die aktuellen Normanforderung bzgl. Abmessungen für R60 nicht. Mittels Heissbemessung konnte aber gezeigt werden, dass die Tragsicherheit im Brandfall gewährleistet ist und es konnte auf Verstärkungsmassnahmen verzichtet werden.
Aufgrund der zusätzlich eingebauten Geschossdecken und der damit verbundenen Lasterhöhung in der Fundation musste diese verstärkt werden. Dazu kamen Mikropfähle und neu erstellte Streifenfundamente zum Einsatz.
Aufgrund der Lage der Gebäude direkt am Gleisfeld in Winterthur, wurden im Erdgeschoss Massnahmen zur Ertüchtigung des Gebäudes auf Bahnanprall umgesetzt. Bestehende Stützen aus Stahlbeton wurden in eine neue Betonwand integriert.